Warum LED-Rücklichter?

Eine mit Sicherheit berechtigte Frage, zu der ich hier anhand eines Beispieles Stellung nehmen möchte.

Zuerst einmal ein kleiner Hinweis. Ich verweise in verschiedenen Foren, auf den Hersteller gkl-electronic ( www.gkl-electronic.de ). Dazu möchte ich Anmerken, das ich weder Mitarbeiter dieser Firma bin, noch in irgendeiner Art Vergünstigungen erhalte. Lediglich der Zufall wollte, das diese Firma durch meine Mithilfe, einen LED-Einsatz für die GTR 1000 von Kawasaki entwickelt hat, da ich ein solches Motorrad besitze und mich schon lange mit dem Gedanken getragen habe, so etwas in mein Rücklicht einzubauen.

Wer seinen LED-Einsatz anderswo günstiger bekommt, soll ihn dort erwerben, wo er es für richtig hält, mir geht es einzig um die Vorteile und den Sicherheitsaspekt bei dieser Sache. Daher am Ende dieser Abhandlung ein paar Tips beim Kauf, auf die Ihr achten solltet.

Wieso Sicherheit?

Nun, bei vielen Motorrädern ist das Rücklicht mit nur einer Lampe ausgestattet. Das heißt, brennt diese Lampe durch, ist das Motorrad nach hinten gänzlich unbeleuchtet, was eine große Gefahr in der Nacht als Verkehrsteilnehmer darstellt. Man möge jetzt sagen, ich solle mal in mein Rücklicht schauen, ja ich weis, die GTR hat 2 Lampen und dazu noch eine getrennte Nummernschildbeleuchtung. Es sollte bei diesem Bike schon mit dem Teufel zugehen, wenn alles ausfällt.

Aber wenn ich mir die anderen Marken so ansehe, sehe ich sehr viele mit nur einer Lampe, die auch gleichzeitig die Nummernschildbeleuchtung übernimmt (z.B. BMW, Ducati und andere).

Hier bedeutet der Ausfall der Lampe absolute Dunkelheit nach hinten!

Hier ist nun der erste Vorteil der LED-Technik. Es sind wesentlich mehr "Lampen" (LED´s) auf der Platine, die zudem bei meiner Ausführung, auch noch über 6 verschiedenen Stromkreise verfügen. Selbst auf die Gefahr hin, daß eine LED in der Reihe ausfällt, bleibt der Rest beleuchtet, in meiner Ausführung würden von 24 LED´s gerade mal 4 ausfallen, der Rest leuchtet weiter.

Ein solcher Ausfall ist aber gegenüber der herkömmlichen Lampe sehr unwahrscheinlich, den die LED hat eine sehr große Haltbarkeit und ist gegen Vibrationen unempfindlich.

Der mit Abstand größte Vorteil ist aber klar, die LED sprich wesentlich schneller an. Das heißt, in dem Moment, an dem der Bremshebel betätigt wird, ist auch das Bremslicht an. Und das fast 1 Sekunde früher als bei einer Lampe.

1 SEKUNDE FRÜHER !! DAS SIND BEI 100 KM/H FAST 28 METER.

Reagiert ein Fahrer bei einer Vollbremsung hinter Euch 1 Sekunde früher, weil das Bremslicht 1 Sekunde früher an ist, sind zwischen Euch und dem Hinterman 28 Meter mehr Bremsweg.

Bestimmt habt Ihr diesen Effekt auch schon bei Fahrzeugen mit dritter Bremsleuchte gesehen, die bei Autos heute in vielen Fällen schon in LED-Technik gefertigt werden. Diese Leuchte ist einfach schneller an. Das liegt an der Technik der LED, hier braucht keine Glühwendel aufgeheizt zu werden, wie bei der herkömmlichen Lampe.

Wer sich noch an die Fahrschule erinnert, wird diese Rechnung leicht nachvollziehen können. Für mich sind jedenfalls 28 Meter mehr Bremsweg für den Hintermann ein möglicher Überlebensspielraum.

Was ich nicht ganz verstehe, ist die Tatsache, das außer bei Luxusmobilen der Oberklasse bis heute kein Hersteller diese Technik als Serie einsetzt, obwohl diese Hersteller, den Vorteil der LED genauso darstellen, wie ich hier.

Am Preis kann es wohl nicht liegen, den was ich einerseits durch Verzicht auf Lampenfassung und Reflektor einspare, frisst die LED-Platine mit Stecker bestimmt nicht auf. Und ich denke, wenn LED-Einsätze in Serie produziert werden und diese sich dann wie auch die Lampe, an gängigen Standards orientiert, wird der Preis der selbe sein. Damit meine ich, das ein solcher Einsatz einfach, wie auch die Lampe, in allen Fahrzeugtypen Verwendung finden kann.

Noch ein Vorteil.

Ganz klar, die Stromersparniss. Beim Motorrad macht das ca. 1 Ampere aus, das beim Bremslicht weniger fließt. Aber im KFZ oder gar LKW kommen rasch einige Ampere zusammen, die natürlich im Rückschluß Mehrverbrauch an Kraftstoff bedeuten. Denn auch der Strom im Auto ist nicht umsonst. Jede Lampe kostet Sprit.

Kaufentscheidung.

Achtet auf folgende Merkmale, wenn Ihr Euch einen Einsatz zulegen wollt ( Im Motorrad )

 

- Mehrere LED´s in mehreren Stromkreisen.

- Das Rücklicht im Original erhalten bleibt, so das jederzeit Rückrüstung möglich ist. ( TÜV )

Die LED-Einsätze verfügen NOCH nicht über eine sogenannte E-Nummer ( dazu mehr im Anhang ). Es kann sein, das der TÜV hier sagt, dadurch wäre die Betriebserlaubniss erloschen. Ich werde meinen Einsatz die Tage dem TÜV vorführen und mir anhören, was die Ingenieure dort dazu sagen.

 

- Ihr ein Produkt eines seriösen Herstellers mit Rechnung/Garantie bezieht.

Ich habe schon Einsätze mit normaler Lampenfassung gesehen, die technisch die Leuchtdiode so überfahren

( Betrieb mit zu hohem Strom ) daß diese nicht sehr lange halten.

 

- Euer Bremssystem/Bordcomputer das Bremslicht nicht überwacht.

Einige Hersteller überwachen beim betätigen der Bremse, ob Strom fließt, also die Lampe ganz ist. Bei dem geringen Stromverbrauch der LED könnten diese Systeme eine Fehlermeldung z.B. "Defektes Bremslicht" hervorrufen.

 

Nachteile.

Natürlich gibt es auch die, denn hier müßte zuerst die Automobilindustrie umdenken, bevor man diese ausräumen kann. Ein Nachteil ist das Überwachen von Lampen wie bereits oben beschrieben. Das selbe passiert beim Blinker, auch hier "wacht" das Relais über die Lampen und werden nicht mindestens so ca. 40 Watt verbraucht, steigt die Blinkfrequenz an, um zu signalisieren, das eine Lampe defekt ist. Im Klartext, der Blinker geht schneller. Das passiert auch bei einem LED-Einsatz, da dieser halt sehr viel weniger Strom aufnimmt.

Bei den Lampeneinsätzen mit LED, die auf eine normale Fassung aufgebracht sind, kann es zu Ausleuchtungsproblemen kommen, speziell dann, wenn das Rücklicht um die Ecke der Karosserie gezogen ist, denn die LED hat einen begrenzten Abstrahlwinkel. Dies trifft bei den LED-Einsätzen, der von mir genannten Firma für Motorräder nicht zu, hier wird eine optimale Ausleuchtung erreicht, da sich die Platine im der gesamten Rückleuchte "breit" macht. Dazu Foto´s auf www.gkl-electronic.de

Weitere Anbieter findet Ihr im Internet. einfach mal als Suchbegriff LED eingeben. Auch ein namhaftes Auktionshaus im Internet bietet eine Fülle von Anbietern für Beleuchtungstechnik in LED.

 

 Anhang

 

Anmerkungen von Dietmar Greis, Fa. gkl-electronic, die ich hier unverändert übernehme.


Thema Wärmeentwicklung:

LED produzieren nahezu keine Wärme. Glühbirnen jedoch massiv. Hitzestau -> Lebensdauer.

 

Thema E-Nummer:

Hier herrscht nach meiner Überzeugung eines der größten Defizite, die es aufzuklären gilt.

Nach intensiven Gesprächen mit entsprechenden Einrichtungen wie TÜV, DEKRA und lichttechnischen Institutionen (Karlsruhe, Berlin) ergibt sich folgendes Bild:

Lichttechnische Institute prüfen alle Arten von Lichteinrichtungen (Scheinwerfer, Rücklicht, usw.) nach den geltenden Richtlinien auf Farbe (Wellenlänge), Abstrahlwinkel, etc. Diese Richtlinien sind im Internet bei den entsprechenden Instituten einzusehen. Bei der Vergabe einer E-Nummer wird immer Leuchtmittel und Rücklichtglas (in Ausnahmen auch Reflektor) verknüpft. Daher ist es sehr schwierig, vielleicht sogar unmöglich, für ein Leuchtmittel alleine eine E-Nummer zu erhalten. Dies gilt für jede Form von Leuchtmittel. Seien es nun rot -gefärbte Glühbirnen, runde LED-Einsätze oder was auch immer.

Diese E-Nummer sagt aber nur aus, dass die Leuchteinheit konform zum Gesetzeswerk ist. Und jetzt kommt der große Irrtum: Diese E-Nummer berechtigt nicht (!) zum wahlfreien Anbau an ein Motorrad bzw. Kraftfahrzeug.

Dies muss getrennt vom TÜV oder DEKRA abgenommen werden oder in Form einer ABE nachgewiesen werden, da es auch hier strenge Vorschriften über Anbauhöhe, Abstrahlverhalten usw. gibt.

<<<< Einfach kaufen und anbauen ist nicht! >>>>

Diese Aussage liegt mir in schriftlicher Form vom lichttechnischen Institut Karlsruhe vor.

Ebenfalls nach Aussage des o.g. Institutes gibt es aber sehr wohl die Möglichkeit, LED-Einsätze zu legalisieren. Der alles entscheidende Punkt ist der Eintrag auf dem Rücklichtglas. Denn dort ist das zugehörige Leuchtmittel mit einer Nummer eingetragen. Entfernt man diese Nummer (z.B. durch wegschleifen) gibt es keinen größeren Grund, warum der TÜV (in den östlichen Bundesländern die DEKRA) eine Einzelabnahme nach §21 verweigern sollte. Die Kosten für eine Einzelabnahme belaufen sich auf ca. 25 – 30€, zusammen mit der HU wird’s noch günstiger. Es müssen natürlich Punkte wie Helligkeit, Abstrahlverhalten, Nummernschildbeleuchtung usw. einigermaßen passen.

Eine ABE oder ähnliches ist nicht notwendig, da zumindest bei unseren LED-Einsätzen keine baulichen Veränderungen am Motorrad vorgenommen werden.

Im Umkehrschluss bedeutet das, dass LED-Einsätze mit einem neutralen Glas (im Extremfall sogar ein klares Glas wenn andere Aspekte wie Rückstrahler, etc beachtet werden) möglicherweise vom TÜV oder DEKRA eingetragen werden und somit legalisiert.

Leider konnten wir aus Zeitmangel weder das eine noch andere bisher durchführen, aber wir werden die nächsten Wochen dazu verwenden, hier Klarheit zu schaffen.

 


 

Über die Ergebnisse werde ich dann auf dieser Seite informieren.

 

Warum stellt jemand so etwas ins Internet?

Berechtigte Frage. Ich bin von Hause aus Elektrotechniker und befasse mich seit mehr als 20 Jahren mit der LED. Alles was es bisher sparsam zu beleuchten gab, habe ich in LED gebaut. Da ich vom Beruf aus mit Schaltanlagen für die Industrie zu tun habe, habe ich auch dort schon früh angefangen, Leuchtmelder ( Lampen die einen Betriebszustand einer Maschine anzeigen ) in LED zu bauen. Auch in meinem Wohnbereich sind LED eingesetzt, die die ganze Nacht leuchten und im Endeffekt weniger Strom in einem Jahr verbrauchen, als wenn nachts einmal Licht eingeschaltet wird.

Solltet Ihr Fragen an mich richten wollen, ich bin gerne bereit zu antworten.

Email: led/at/holger-baltes.de

Ersetzt das /at/ einfach durch @. Wegen der Belästigung durch Werbe und Sexmails stelle ich meine Emailadresse nicht mehr lesbar für sogenannte Robotz ins Internet.

Holger Baltes, August 2003